Was macht die Inflation mit unserem Geld?
Die zunehmende Inflation ist seit Wochen über die klassischen Finanznachrichten hinaus zu einem Dauerthema in vielen Medien avanciert. Doch was ist das genau, welche Folgen hat es für unser Geld und wie können Unternehmen darauf reagieren? Genau mit diesen Fragen will ich mich in diesem Blogartikel näher beschäftigen. Möglich sind hier natürlich zahlreiche Betrachtungswinkel. Ich möchte mich entsprechend meiner Expertise auf meine Sicht als DATEV Buchhalter und Spezialist für Buchhaltung bzw. Finanzbuchhaltung konzentrieren und zeigen, wie Unternehmen reagieren können.
Was ist Inflation genau?
Bei Inflation handelt es sich um die Zunahme des allgemeinen Preisniveaus. Als Maß fungiert dabei gewöhnlich die sogenannte Inflationsrate. Diese zeigt die jährliche prozentuale Änderung eines allgemeinen Preisindizes an. Es ist aber auch möglich, für kürzere Zeiträume Inflationsraten zu berechnen – etwa für monatliche Vergleiche. Zudem lassen sich sowohl für einzelne als auch für Gruppen von Volkswirtschaften Inflationsraten angeben. Ist die Steigerungsrate größer als Null, hat das allgemeine Preisniveau zugenommen, sodass ganz allgemein von Inflation gesprochen wird.
Welche Folgen hat Inflation für den Wert des Geldes?
Die Folge von Inflation ist, dass Käufer für den gleichen Geldbetrag weniger Güter erhalten. Wollen sie die gleiche Gütermenge wie vor der Inflation erwerben, so sind sie gezwungen, mehr Geld als zuvor dafür auszugeben. Das ist für die Verkäufer nur auf den ersten Blick eine positive Nachricht. Denn wenn es sich wirklich um eine allgemeine Preissteigerung handelt, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch deren Produktionsfaktoren teurer geworden. Durch die Inflation nimmt die allgemeine Kaufkraft der betroffenen Währung bzw. Volkswirtschaft somit ab. Das Geld verliert also zwar nicht nominell, jedoch real an Wert. Das betrifft sowohl Verbraucher als auch Unternehmen und sogar den Staat.
Wie hoch ist die aktuelle Inflationsrate im historischen Kontext?
Die meisten Volkswirte sind sich einig, dass Inflation per se nicht schlimm ist. Ein gewisses Maß an allgemeiner Preissteigerung gilt sogar als wünschenswert. Entscheidend ist vielmehr die Höhe der Inflationsrate. Die in der Regel als „gesund“ empfundene Preissteigerungsrate liegt etwa bei zwei Prozent pro Jahr. In den letzten Jahren hat sich die historische Inflationsrate auch etwa um diesen Wert bewegt. Doch seit einigen Monaten ist sie nach oben ausgebrochen. Vorläufiger Höhepunkt waren hier der Mai und Juni. In diesen Monaten lag die deutsche Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahr bei satten 7,9 und 7,6 Prozent. Das ist allerdings kein deutsches, sondern fast ein weltweites Problem. So schätzen Experten die globale Teuerungsrate für das Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr auf 7,4 Prozent.
Wie können Unternehmen der hohen Inflationsrate begegnen?
Die hohe Inflation ist natürlich weder für den Staat, noch für Verbraucher oder Unternehmen wünschenswert. Dennoch sind Betriebe der Teuerung nicht hilflos ausgeliefert, sondern haben einige Möglichkeiten. Hier habe ich vor allem drei Empfehlungen:
- kühlen Kopf bewahren
- Prozesse optimieren
- Preise anpassen
Kühlen Kopf bewahren
Auch wenn die Inflationsrate aktuell recht hoch ist, handelt es sich dennoch nicht um ein noch nie dagewesenes Ereignis. Dazu ist gar kein Blick bis in die Zeit der Hyperinflation in der Weimarer Republik erforderlich. Auch in den 1970ern lag die Inflation zeitweise bereits um sieben Prozent. In Ländern wie der Türkei wirtschaften Unternehmer bereits seit geraumer Zeit sogar mit zweistelligen Inflationsraten. Zudem erwarten Ökonomen, dass die Teuerungsrate in den nächsten Jahren wieder zurückgeht. Es gibt also keinen Grund zur Panik. Es besteht auch nicht die Notwendigkeit, das ganze Betriebsvermögen kopflos in vermeintliche inflationssichere Anlageklassen umzuschichten. Das sollte allenfalls punktuell und erst nach genauer Prüfung erfolgen. Ziele wie die jederzeitige Liquidität deines Unternehmens sind hier deutlich wichtiger. Bewahre also einen kühlen Kopf und nimm die Herausforderung gelassen an, die die hohe Inflationsrate darstellt.
Prozesse optimieren
Durch das Optimieren von Prozessen lässt sich der Erfolg deines Unternehmens erhöhen und Geld sparen. Viele Betriebe haben das etwa bereits bei der Produktion oder beim Energieverbrauch gemacht. Gut so, denn gerade die gestiegenen Energiepreise haben die Inflation maßgeblich getrieben. Doch das ist längst nicht das Ende der Fahnenstange. Bei der Prozessoptimierung lassen viele Unternehmer nämlich einige Bereiche außen vor. Das gilt nach meiner Erfahrung als DATEV Buchhalter vor allem für die Buchhaltung. Gerade in der Finanzbuchhaltung lassen sich Prozesse jedoch häufig beschleunigen und verbessern. Hier spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Besonders im Zusammenspiel mit einem funktionierenden Controlling kann dein Unternehmen hier wichtige Effizienzvorteile realisieren und Verbesserungen vornehmen. Siehe also die hohe Inflationsrate nicht als Bürde, sondern vielmehr als Chance, um in deinem Betrieb längst fällige Optimierungen durchzuführen. Gehe dazu mit deinem Unternehmen einen Schritt in die digitale Zukunft – auch in der Buchhaltung – und nutze die Potenziale eines modernen Controllings.
Preise anpassen
Unternehmer haben im Gegensatz zu Verbrauchern eine weitere Möglichkeit, um der Inflation zu begegnen: Sie können nämlich die Preise für Ihre Produkte oder Dienstleistungen anpassen. Natürlich erhöht kein Unternehmer gerne Preise. Schließlich droht dadurch der Verlust von preissensitiven Kunden. Doch die durch die Inflation gestiegenen Kosten – etwa in Form von Vorprodukten, Energie und Löhnen – müssen in der Regel an Käufer weitergegeben werden. Die meisten Kunden haben in Zeiten überdurchschnittlich hoher Inflationsraten dafür auch meistens Verständnis. Wer Preisanpassungen kategorisch ausschließt, dem fehlt bald das Kapital für wichtige Investitionen. Wenn dann die Produktion nicht mehr kostendeckend ist, droht sogar die Insolvenz. Das ist dann sowohl für dich als Unternehmer als auch für deine Mitarbeiter und treue Kunden der Worst Case. Wenn du vorher Prozesse erfolgreich optimiert hast, gibt dir das möglicherweise Spielräume, um nur einen Teil der inflationsbedingten Kostensteigerungen an deine Kunden weiterzugeben. So kannst du durch moderate Preisanpassungen dann möglicherweise sogar Marktanteile gewinnen.
Suchst du nach einem erfahrenen DATEV Buchhalter, mit dem dein Unternehmen die derzeit hohe Inflation gut meistert und der deinen Betrieb nachhaltig fit für die Zukunft macht? Dann nimm bitte unverbindlich Kontakt mit mir auf. Ich berate dich gern und zeige dir, wie sich speziell die Bereiche Buchhaltung und Finanzbuchhaltung durch eine intelligente Digitalisierung, Prozessoptimierungen und ein modernes Controlling nachhaltig verbessern lassen.
0 Comments Leave a comment