Die Finanzbuchhaltung ist der Berichterstatter für alle kaufmännischen Vorgänge im Unternehmen. Als externes Rechnungswesen muss die Finanzbuchhaltung bzw. müssen die buchhalterischen Vorgänge strengen Vorgaben folgen, die auf Gesetzen, Gerichtsurteilen und betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Der Einfluss der Buchhaltung auf die unternehmerischen Strukturen und Abläufe war sehr hoch, denn die Vorgaben mussten erfüllt werden. Die Buchhalter konnten also uneingeschränkt bestimmen, welche Informationen geliefert werden mussten und auch auf welchen Wegen die zu geschehen hatte. Ein komfortable Situation für das Rechnungswesen.
Auch heute noch werden alle Vorgänge im Unternehmen in der Finanzbuchhaltung mit Geld bewertet und aufgezeichnet. Der frühere Einfluss auf die Abläufe in den anderen Unternehmensteilen ist jedoch verloren gegangen. Moderne IT-Systeme stellen heute alle notwendigen Daten in unterschiedlichster Form zur Verfügung und erlauben es, für die Verwendung im Rechnungswesen parallele Abläufe zu gestalten. Die buchhalterisch notwendigen Informationen entstehen automatisch aus der Arbeit der einzelnen Abteilungen. Eine Zusammenarbeit zwischen Finanzbuchhaltung und den Kollegen aus den Fachabteilungen im Hinblick auf die Inhalte und Verwendung der Daten ist notwendig. Die Finanzbuchhaltung der deutschen Unternehmen haben bereits vor vielen Jahren das gewohnte Inseldasein mit der Bringpflicht der Fachbereiche aufgeben müssen.
Die moderne Finanzbuchhaltung ist gleichberechtigter Teil des Unternehmens. Sie ist intern jetzt noch intensiver in die Strukturen der unternehmerische Prozesse und Hierarchien eingebettet. Dafür haben hochintegrierte IT-Anwendungen gesorgt. Extern werden intensive Verbindungen gehalten zu den Partnern des Unternehmens wie Kunden und Lieferanten. Intensive Kontakte bestehen auch zu den Banken, Beratern, Wirtschaftsprüfern und Behörden. Damit ist die Finanzbuchhaltung integriert in eine vielfältige Umwelt.
Wenn sich diese Umwelt verändert und das tut sie permanent, muss sich auch die Finanzbuchhaltung ändern. Nur so kann sie ihre eigentliche Aufgabe, die Ermittlung des Unternehmenserfolges, zuverlässig und mit vertretbarem Aufwand erfüllen. Daher kann sich die Finanzbuchhaltung auch nicht dem umfassenden Trend der Digitalisierung entziehen. Diese verbreitet sich geradezu explosionsartig in allen Bereichen – in Unternehmen, im Privatbereich, in Technik, Kommunikation und Unterhaltung.